Liverpool: Da gewinnt man in der Gruppenphase der Community Shield drei von vier Spielen, geht als Tabellenerster in das Finale und steht trotzt großen Reserven am Ende als Verlierer da.

Das ist schon bitter, da sind sich alle in Liverpool einig. Erneut wird man einen Titel an Sheffield Wednesday FC mit nur wenigen cm verlieren, nachdem man vor ein paar Wochen die Meisterschaft nur aufgrund der schlechterten Tordifferenz "verloren" hat.

Nichtsdestotrotz wird Trainer Marco1985 seine beste Elf auf das Feld schicken und das Spiel als Vorbereitung für den Ligabeginn nutzen. Außerdem haben die Fans im Wembley die besten Mannschaften in einem Finale verdient.

Ein Glückwunsch geht trotzdem schonmal an Sheffield Wednesday, die ihren zweiten Titel innerhalb kürzerster Zeit holen.

Es musste ja so kommen. Nachdem die Sozialisten vom Kristallpalast sich aus dem Turnier verabschiedet haben, konnte der Kommunistenpokal nur an Sheffield Wednesday gehen. Denn eine derartige Trophäe hat im mondänen Liverpool bekanntlich nichts zu suchen. Dort hat man schließlich die Beatles, den Mersey River und den FC Everton, während in Sheffield immer nur die Snooker WM stattfindet. Daher ist es keine große Überraschung, dass der/die/das Community Shield bald zwischen Bier- und Spirituosenflaschen in der Eiche-Nogli-Schrankwand von Trainer Dimitry Utschkov stehen wird. Ein neuer nationaler Lieblingswettbewerb des russischen Coaches ist geboren. Von ähnlicher Bedeutung wie der Archipel Gulag für Solschenizyn oder der Titel des Dschungelkönigs einstmals für Costa Cordalis ist der Kommunistenpokal für Onkel Dimitry. In Sheffield kann man für den Sonntag schon einmal die Stadt mit roten Nelken schmücken, denn die Blinis sind paniert.

Es ist und bleibt ein komischer Wettbewerb, dieser Kommunistenpokal. Denn während man bei Crystal Palace jetzt nur noch Heimspiele zu absolvieren muss, geht es für den FC Liverpool gleich doppelt auf die Reise. In Sheffield will man sich aber nicht beschweren, denn dort trifft man daheim auf das Team von der Anfield Road und darf danach noch Boris Johnson zu einem kleinen Umtrunk in Downing Street 10 aufsuchen. Dort hatte sich Coach Dimitry Utschkov bereits kurz vor Weihnachten volllaufen lassen und war mit dem Ausruf "Hier kommen Bruder Kosmonaut!" zu zwei barbusigen Damen in den Whirlpool gesprungen. Im Moment sollen die Parties in London ja nicht mehr ganz so ausschweifend verlaufen, aber wer weiß, vielleicht kann Onkel Dimitry hier am Mittwoch wieder für ein bisschen Stimmung sorgen. Der Getränkelaster ist jedenfalls schon zwei Tage vor dem großen Event randvoll mit osteuropäischer B-Ware bepackt.

Liverpool: Es waren nur wenige Zentimeter am Ende der abgelaufenen Saison zum dritten Titel in Serie für den Liverpooler FC. Mit fünf Siegen am Stück, davon am letzten Zat eine Torserie mit 15:0 Toren, reichte es am Ende aber trotzdem „nur" zum punktgleichen Erfolg mit Sheffield Wednesday FC und man wurde aufgrund des Torverhältnises Vizemeister.

Trotzdem ist man zufrieden in Liverpool, hat man Planungssicherheit fest in der Champions League antreten zu dürfen. Aber bevor es dazu kommt, geht es in England um den ersten Titel.

Damals vom jetzigen Trainer in seine Funktion als Ligaleiter eingeführt, wird auch diesmal der schöne Teller wieder ausgespielt und aufgrund des Doppelerfolges von Sheffield darf auch der Vizemeister mitmischen.

Für Trainer Marco1985 ein schönes Abenteuer. Man wird diesen Titel ernst nehmen und will es diesmal besser machen als in der letzten Saison. Dort ist man nämlich bereits in der Gruppenphase raus.

Endlich mal ein Wettbewerb ganz nach dem Geschmack von Sheffield-Coach Dimitry Utschkov. Zum Kommunisten-Pokal darf man antreten gegen ZSKA Moskau, Roter Stern Belgrad, Aktivist Schwarze Pumpe und Traktor Tscheljabinsk. Das jedenfalls vermutete der russische Übungsleiter mit Blick auf den bevorstehenden ihm unbekannten Pokal. Allerdings hatte Utschkov einmal mehr nicht genau ins Kleingedruckte geschaut, denn statt osteuropäische Selbstgebrannte standen nur zwei zusätzliche Dienstreisen nach Liverpool und London (zu Crystal Palace) auf dem Programm. Denn in einem flotten Dreier wird ein weiterer englischer Mitropa-Cup ausgespielt, der in jedem Trophäenschrank ganz hinten auf das unterste Brett gestellt würde. Insofern konnte man es also ganz entspannt angehen lassen und nochmals mit Inbrunst die Internationale üben. Denn die Völker hören ganz bestimmt schon allesamt die Signale.