"Nein, bei aller Sympathie für Fulham, aber wir können und werden uns das natürlich nicht mehr nehmen lassen," stellte Dirk eindeutig nach dem Schlusspfiff in Tottenham klar. Knappes 1:0, aber nach dem harten 0:0 zu Hause reichte das eben dann doch für das Finale.

"Fulham steht in der Liga um einiges besser da als wir, sie sind prima gestartet, da dürfen sie uns armen Kellerkindern ruhig auch mal einen Erfolg in England gönnen."

Dass jemand Reading den Titel noch streitig machen könnte scheint unmöglich, das Team ist topfit und hat noch genug Reserven, um nicht mal in die Verlängerung und das Elfmeterschießen gehen zu müssen. Es ist zwar der wohl kleinste Titel in England, "aber den nehmen wir natürlich ernst."

Somit dürfte auch eine Serie weitergehen: in jeder Liga, in der Coach Dirk länger als eine Saison zu Hause war, stand am Ende mindestens ein Titel zu Buche. Nun also wohl der League Cup. Aber wars das dann auch schon mit der Karriere in England? Ziel doch eigentlich erreicht, oder?

"Klassenerhalt sichern. Das ist dann das wichtigste. Und mein Vertrag läuft noch bis Ende der Saison - dann sehen wir weiter."

Vorsicht. Autor schreibt mit "Teenage Alien Blues" im Ohr, Arbeit erledigt, alles fällt ab. Und so sieht es auch im League Cup aus. Reading ist durch oder? Oder kann James es noch mal spannend machen. Ein wohlgetimter später Artikel, ein sorgloser Dirk und schon fällt der TK Bonus etwas größer aus. Und der Titel ginge.. Ach das wäre zu schön, ein Bruch wie eben im Mittelteil der Musik, mit anschließendem Irrsinn. Außerdem könnte der Roboter da ähnlich denken, im Sinne Captain Kirk: Ich denke über die Chance auf eine Chance nach. Man stelle sich vor: Norwich gegen Tottenham im Elfmeterschießen. Das ist ja fast so, als wenn Dortmund gegen den HSV 1:4 endet... Arggh. Die letzte löschen, sofort. nicht wegen des Ergebnisses, aber wegen des Vergleichs. Also das wäre, als wenn Bayern gegen HSV 1:4 ausginge. In Bayern. Für den HSV. Wohlgemerkt. Also doch alles eher langweilig, oder?

In der Liga gab es wieder schön Kloppe, so richtig immer in die Mitte rein (auch wenn ein 5:1 zu Hause vielleicht Mut machen könnte, doch mal die rote Laterne an jemand anderen weiterzugeben), aber im Leage-Cup rollte Reading wieder los. Millwall reiste an, man reiste nach London, beide Mannschaften schossen schöne viele Tore - aber am Ende waren die Royals im Halbfinale.

"Das ist ein schönes Erlebnis," kommentierte Dirk dann auch anschließend, "auch einmal haben wir wirklich Chancen, unseren ersten Pokal hier in England zu holen. Alles noch drin, alles machbar. Unglaublich. Das Halbfinale scheint durchaus lösbar zu sein!"

Endlich mal Losglück wird man sich gedacht haben,  denn Tottenham pfeift aus dem vorletzten Loch. Ein wenig Nerven und man steht tatsächlich im Finale und hat vielleicht gute Voraussetzungen,diesen Horrorstart in die Saison ein wenig angenehmer zu machen.

"Nun, ICH gönne es uns," meinte der Trainer dann auch abschließend, "wenn es ein Team verdient nach soviel Dresche, dann sicherlich wir."

Schaun wir mal...

Der Trainer angeschlagen, Wind und Regen peischt an die Scheibe, die Wetteranwednung fasselt was von 6 Grad (War der Herr Computer schon mal draußen, einmal. Gefühlt Grönland, mindestens). Die Wärmflasche unter dem Pulli versucht man eine geeignete Taktik zu finden und mal wieder ins Halbfinale zu kommen. Wir sind hochüberlegen und können ManU den nächsten Punch geben. Jawohl. Haben wir den Cup schon sicher. Niemals! A long way to go, da müssen nur ein paar günstige Ergebnisse dabei sein, und das war es. Aber von mir aus. Wir nehmen was wir kriegen können und geben es niemals zurück. (Vielleicht sollte ich bei soviel Piratengetöse eine Flasche Rum leeren. Wird das rumgrippen nicht beenden, aber kurzzeitig erträglich machen?) Am Ende wird man morgen kaum schauer sein, mutmaßlich und genau den Song, den wir am 21.12. gespielt haben, können wir dann wieder herausholen. Und ManU: Den widmet man die White Stripes: Cold, cold night. Das nächste mal heißt es ja vielleicht wieder: Here comes the sun! So it dat nu ma.

In der Liga abgeschossen, im Pokal zurückgeschossen - so könnte man die Achtelfinalpartien im Gesamtkontext wohl nennen. Es war nicht glanzvoll, aber zumindest torreich - und am Ende steht Reading zum ersten mal im Viertelfinale des League-Cups. Aber auch das ist natürlich kein Grund zur Freude...

"Es war sonnenklar, dass wir wieder mal keinen schwächeren Gegner bekommen," maulte Dirk angefressen in die Kameras, "so langsam glaube ich dass der Verband uns wohl nicht mehr hier haben will, das ist jetzt schon zum xten mal so. Der Titel könnte schon wieder entschieden sein, weil gelost wurde wie es ein paar Babies nicht besser könnten!"

Naja, dass man losen lernen kann ist wohl irgendwie jedem neu - aber lassen wir den Jungs aus Reading einfach auch mal den Frust, vielleicht motiviert das nur noch mehr für die Spiele gegen Milwall. Eine einfache Aufgabe sieht aber anders aus. Eine lösbare wahrscheinlich auch.

Die erste Runde wurde geschafft, dank einer souveränen Vorstellung gegen Leicester. Doch in der Auslosung haben wir diesmal einen ungleich härteren Gegner zugelost bekommen. Der Trainer von Norwich ist keine Unbekannte, sondern aus ganz anderem Holz geschnitzt. Und man kennt sich seit Jahren, spielen wir doch beide seit Ewigkeiten hier in England. Leider sind wir dabei in den Pokalen ähnlich erfolglos, in der Regel ist spätestens im Halbfinale Schluss gewesen.
Einer von uns beiden wird dieses wahrscheinlich auch in dieser Saison erreichen. Aber ob dort auch diesmal wieder Schluss ist, hängt in erhbelichem Maße davon ab, wieviel Rest-TK der Sieger noch übrig behält ... Und natürlich davon, wen derjenige zugelost bekommt. Denn bei unserem Glück ist zu befürchten, dass es ausgerechnet der TK-Gigant aus Fulham wird, der zudem auch noch mit ManU einen bereits arg dezimierten Gegner zugelost bekommen hatte. Doch das ist natürlich alles noch Zukunftsmusik, jetzt steht erstmal das Viertelfinale an.

Na toll, als ob es nicht in den letzten Spielen schon genug Pleiten gegen Fulham gesetzt hätte. Nun muss man im Viertelfinale schon wieder gegen die Cottagers ran. Und die Aussichten dabei sind ja mal richtig bescheiden. Der Tichy ist kampflos in die nächste Runde gekommen, weil Arsenal abgeschenkt hat und wir haben es gegen die Hammers ein wenig übertrieben. Dazu kommt, dass wir ja erst im Viertelfinale sind, also bringt es auch herzlich wenig, jetzt das komplette TK zu verballern, weil man dann eben eine Runde später rausfliegt. Irgendwie eine überaus verzwickte Situation, die es da nun zu lösen gilt.

Übrigens hab ich gerade gesehen, dass in der echten Premier League heute ebenfalls das Duell Fulham gegen ManU stattfindet. Mal schaun, ob wir uns an diesem Ausgang orientieren können oder wollen.

Freilos für ManU, Ausscheiden für Fulham??? Gegen den Vorjahressieger und Fulham Pokalschreck Capsoni soll es gehen. Die Gunners, seit Jahren in der Liga unter Wert verkauft und Ferner liefen abgehakt sind im Pokal eine heiße Nummer. Auch wenn Mertes"sucker" im Moment für heißes Blut sorgt, die wirkliche Gefahr lauert vorne. Dort ist der zuletzt schwächelne Lokalkontrahent bestens besetzt. Für den FFC jedenfalls könnte die Reise League Cup (wieder mal) schnelle um sein, als man Viertelfinale sagt. Pokal ist eben nicht die Stärke Tichys, der bis heute nicht weiß, wie er sein League Cup und FA Cup geschafft hat. War ein anderes Leben, eine andere Zeit. Aber vielleicht ändert sich das noch mal: back in the past sozusagen.

Hey, es geht ja tatsächlich auch ohne eigenes Zutun, dass man im Pokal ein gutes Los erwischt. Und viel besser als mit West Ham hätte man es doch gar nicht erwischen können. Nicht, dass Joe jetzt immer so wenig setzen würde oder so berechenbar wäre, aber zumindest kann man sich auf ein faires Duell einstellen ohne eine Harakiri-Aktion. Und das kann in einer Pokal-Serie schon was wert sein. Und wenn man wider Erwarten doch rausfliegen sollte, kann man ja immer noch sagen, dass es gegen den erfolgreichsten Trainer war, der in England tätig ist. Ist doch auch ne schöne Ausrede. Nun aber genug der Schleimereien, es gilt, sich gewissenhaft auf eine Schlacht einzustellen. Und nichts anderes wird es werden. Und um es in den Worten der Darter zu formulieren: "Game on!"

Ist der zugeloste Gegner nun ein Vorteil oder nicht? Das fragt man sich aktuell in Blackburn. Klar ist: Als Qulaifikant hat Leicester bereits ordentlich Federn gelassen, das TK ist nicht mehr das allerbeste. Aber der Trainer ist auch eine totale Unbekannte! Das bedeutet, keine Chance in den Archiven nach früheren Zugabgaben zu forschen. Keine Chance einer aussagekräftigen Vorhersagem, wieviel da gesetzt werden könnte. Da bleibt nur Tappen im Nebel und die Verwendung irgendwelcher ominösen Daumenwerte.
Und dann droht natürlich noch die Gefahr von einer ganz anderen Seite: der eigenen Selbstüberschätzung nämlich. Denn da der Gegner bereits geschwächt ist, könnten meine Rovers diesen auf die leichte Schulter nehmen und das letzte Quäntchen Einsatz vermissen lassen. Aber dazu werden wir es nicht kommen lassen ...