Wembley? Wembley! Ungläubig schaute Wednesday-Coach Dimitry Utschkov heraus aus einem Reisebus osteuropäischer Prägung. Aufgrund des Brexit war übrigens kein polnischer Busfahrer aufzutreiben, so dass Onkel Dimitry das eigentümliche Gefährt höchstselbst von Sheffield nach London fahren musste. Und wer brauchte schon eine Klimaanlage, wenn die Heizung nicht funktionierte? Während der russische Übungsleiter das spröde Fahrzeug in Richtung britische Hauptstadt steuerte, kamen ihm allerhand Gedanken in den Sinn: Meinte es das Schicksal diesmal wirklich gut mit ihm? Warum hatte er sich keinen Inflationsausgleich in seinen Arbeitsvertrag hineinschreiben lassen? Weshalb war es in England eigentlich permanent am Regnen? Manchester, Mandala, Mandela, Marabunta, Marsala... Man konnte schon in Gedanken versinken, angesichts der bevorstehenden historischen Chance, den allerersten Titel nach Sheffield zu holen. Leider dauerte die Anreise ein wenig länger als gedacht. Dies lag aber nicht am Reisebus, sondern an der Tatsache, dass Onkel Dimitry an jeder zweiten Raststätte halten durfte. Vor lauter Aufregung mussten ständig Spieler eine Toilette aufsuchen. Vielleicht hätte man vor Antritt der Fahrt jedem Kicker einfach eine leere Volvic-Flasche in die Hand drücken sollen. Aber egal, London, der Mittwoch ist da!

... keine Chance. Wie erwartet konnte sich Manchester United im Halbfinale des League Cups gegen Arsenal durchsetzen. nach einem überaus spannenden Hinspiel im Old Trafford, das am Ende 2:2 stand, war klar, dass Manchester United auswärts im Emirates gewinnen muss. Und es blieb bis zum Schluss spannend, ehe das erlösende Tor für die Red Devils fiel, das zum Einzug ins Finale reichte. Dort trifft man nun wenig überraschend auf Sheffield, das sich locker gegen Liverpool durchsetzen konnte. Und auch im Finale wird gegen das Team von Dimitry Utschkov kein Kraut gewachsen sein, so dass sich dem russischen Übungsleiter wohl oder übel die Frage stellen wird, wie er denn den Pokal mit seinem Bonanzarad transportieren will. Spass beiseite, herzlichen Glückwunsch zum Erfolg im League Cup, Dimitry. :)

Die Gunners haben auch die Hürde West Ham United gemeistert und den Einzug in die Halbfinals des League-Cup geschafft. Das Londoner-Duell verlief äusserst ausgeglichen und eigentlich deutete nicht mehr viel auf einen Gunners Sieg hin. Nach der knappen Niederlage auswärts bei den Hammers, lag man auch im Heimspiel bereits mit zwei Längen zurück. Dann schlug aber Arsenal doch noch zu, drehte die Partie komplett und packte die Hürde Viertelfinale gerade mal um ein Tor. Die Auslosung brachte nun aber weder Arsenal, noch dem zugelosten Gegner Manchester United wirklich Glück. Die Reserven sind klar verteilt und der Sieger des League Cups schon fast klar. Oder doch nicht? Es wird ganz darauf ankommen wie sich Manchester United und vor allem die Gunners im Halbfinale verhalten werden. Spannung? Naja!

Nun hat es Manchester United nach einem Jahr mal wieder ins Halbfinale des League Cup geschafft und doch ist Mandela nicht zufrieden, ganz im Gegenteil. Zum einen wäre da das Nichtantreten von Millwall. Wobei dass schon mal passieren kann. Ärgerlicher ist da schon, dass man selbst schon überlegt hat, weniger offensiv anzutreten, was im Nachhinein die Gewinnchancen deutlich erhöht hätte. Es hätte aber noch eine andere Variante gegeben, die Gewinnchancen zu erhöhen, nämlich im Halbfinale nicht gerade Arsenal, sondern Liverpool zu erwischen. Aber so bleibt einem nur die Frage, ob man lieber den Spatz in der Hand (also den sicheren Finaleinzug und TK-Bonus) oder doch die Taube auf dem Dach (also zumindest eine Chance auf den Sieg, dafür aber das Risiko, komplett leer auszugehen) haben will. Die Tendenz steht nach dem ersten Durchspielen möglicher Optionen und Wahrscheinlichkeiten schon mal, vielleicht ändert man seine Überlegungen aber noch.

"Griiiiiechisches Bier, sein so wie die Blut von Erde. Noch drei für mir, und wenn ich dann traurig werde, liegt es daran, dass ich gerne träumen von daheim... und die Branntwein..." Schön war es in einem Land, in dem der Ministerpräsident einen toten Hund auf dem Kopf trug, Peppa Pig zur Familienministerin ernannt hatte und in dem bis zum Rentenalter nicht mehr mit einem Lockdown zu rechnen war. Und so konnte es sich der geneignte Spirituosenliebhaber in einem Pub gemütlich machen und bis zur Sperrstunde ganz unverbindlich den Kiefer unter den Zapfhahn halten. Vielleicht war es doch gar nicht so schrecklich in England, dachte sich Wednesday-Coach Dimitry Utschkov, während eine großäugige Dame ein frisches Ale vor ihm absetzte. Wäre doch nicht die unbezahlte Mehrarbeit, die den Verein aus Sheffield im ungeliebten Ligapokal sogar bis ins Halbfinale gespült hatte. Eines war jedenfalls klar: die Rivalen hier waren noch listiger und heimtückischer als gedacht. Wahrscheinlich wollten sie Onkel Dimitry sogar noch bis nach Wembley locken, um dann mit voller Wucht zuzuschlagen. Aber jetzt galt es erst einmal, durch den Notausgang zu verschwinden, bevor die Kellnerin mit ihrem Portemonnaie zurückkehrte.

Normalerweise dürfte bei einem Aufsteiger in die Premier League kaum Freude aufkommen (zumindest aus sportlicher Sicht), wenn einem der amtierende Meister und Titelverteidiger des League Cup als nächster Gegner zugelost wird. Aber in diesem Fall verhält es sich etwas anders. Trainer Sir Bataan, seit Saisonbeginn Trainer des Aufsteigers Bolton Wanderers FC, freut sich seit der Auslosung riesig auf das Duell mit dem Liverpool FC. Der Grund liegt auf der Hand, denn bis Ende der letzten Saison saß Trainer Sir Bataan noch auf der Trainerbank der Erfolgsmannschaft aus Liverpool. Mannschaft und Umfeld sind ihm bestens bekannt, ideale Voraussetzungen für eine Pokalüberraschung also, könnte man zumindest meinen. So leicht ist es dann aber doch nicht, denn die Mannschaft des Liverpool FC wird mit Sicherheit alles daran setzen, die Mannschaft ihres ehemaligen Trainers aus dem Wettbewerb zu werfen. Man male sich nur mal aus, was in Liverpool los wäre, wenn die „Reds“ gegen den krassen Außenseiter aus Bolton ausscheiden würden, nicht auszudenken.

Gerade noch im Auftrag der FA unterwegs, hätte Sir Nelson Mandela fast das Viertelfinale im League Cup übersehen. Ist momentan echt nicht einfach, wenn alle 2 Tage ein anderer Wettbewerb ansteht. Aber zum Glück hat der Verbandschef ein Auge darauf geworfen und ein Erinnerungsschreiben versandt. Und so bereitet man sich in Manchester auf das Duell mit Millwall vor. Die Spiele gegen Sir Hodges gehören zu den Evergreens in England. Schon seit gut 14 Jahren kreuzt man hier regelmäßig die Klingen, mal gewinnt der, dann wieder der andere. Wobei es uns nicht stören würde, wenn immer wir gewinnen. Andererseits, dann wäre es vermutlich auch langweilig. Im anstehenden Duell stehen die Chancen wohl etwa fifty-fifty. Und wie immer in den Pokalen muss man das Dilemma meistern, die Chancen nicht durch übermäßigen Einsatz so stark zu erhöhen, dass man die Runde darauf keine Chance mehr hat.

Die Gunners haben es wiederum geschafft und stehen im Viertelfinale des League Cups. Erstaunlicherweise liess man gegen Leicester City, gegen die man sich vor dem Duell sehr gefürchtet hat, wenig bis gar nichts zu. In einem umkämpften Spiel im Emirates, setzten sich die Gunners eher knapp mit zwei zu null durch. Im Auswärtsspiel lief dann alles für die Londoner. Mit den ersten beiden Torschüssen führte man bereits wieder mit zwei zu null. Der Nackenschlag traf Leicester wohl so hart, dass diese sich danach komplett aufgaben. Am Ende ging Arsenal mit einem klaren sechs zu null Sieg nach Hause. Im anstehenden Viertelfinale kommt es nun zum Londoner-Derby. West Ham United wird sich Arsenal in den Weg stellen auf dem Weg in ein mögliches Halbfinales. West Ham zeigte im Achtelfinale beeindruckende Leistungen gegen Blackburn und erzielte in zwei Spielen nicht weniger als neun Tore! Da wird auf die Defensive von Arsenal einiges mehr zukommen als in den Spielen gegen Leicester.

Eigentlich kann man diese Spiele überhaupt nicht gebrauchen. Einerseits fordert die Liga die volle Aufmerksamkeit, dann wird Sheffield Wednesday in der Europa League wohl die KO-Runde erreichen und schließlich beginnt am Wochenende der ruhmreiche FA Cup. Da bleibt für den störenden Ligapokal beim besten Willen keine Zeit mehr übrig. Das hatte sich anscheinend auch der clevere Übungsleiter von Crystal Palace gedacht, der den Kelch der Mehrarbeit freudig nach Sheffield weiterreichte. Coach Dimitry Utschkov weiß mittlerweile schon gar nicht mehr, welche Gegner gerade in welchem Wettbewerb auf den Wednesday warten: "Kann sich merken die Onkel immer ganz schlecht Namen, vor allem jetzt wo haben Weihnachtsmärkte in Norddeutschland geöffnet. Und da man nicht können wissen, ob Budenzauber mit Glühwein und Reibekuchen bald vorbei, muss man nutzen Gelegenheit." Irgendwen wird man am hochheiligen Sonntag dann aber gegen irgendeinen Gegner auf den Platz schicken. Und dann ist an dieser Front hoffentlich endlich Ruhe im Karton.

Liverpool: Was für zwei Hammer Spiele im Ligapokal Achtelfinale Chelsea FC gegen den Liverpool FC. Beide Spiele haben das eingehalten, was sie versprochen haben. Die beiden letzten Gewinner dieses Wettbewerbs, trafen zunächst in London aufeinander. Beide Vereine traten mit ihrer Top-Elf an, was im League Cup eigentlich eher seltener der Fall ist. Das Spiel endete an der Stamford Bridge mit einem 6:4 Heimsieg für Chelsea. Doch die Reds wollten sich damit noch nicht geschlagen geben und wussten, mit einem 2:0 Heimsieg an der Anfield Road, kann man das Ding noch drehen. Beide Trainer wieder mit ihrer Traumelf am Anfang des Spieles. Und der Titelverteitiger Liverpool schaffte in einem erneuten Traumspiel das eigentlich fast unmögliche, gewinnt mit 5:3 und kommt aufgrund der Auswärtstorregelung in die nächste Runde. Absoluten Respekt an Chelsea und dem Trainer John Taylor.

Und nachdem die Freude groß war, konnten die Fans es gar nicht glauben, als es zur Auslosung des Viertelfinals kam. Er kommt zurück. Die Legende, der Sir, der Lieblingstrainer der Liverpool Fans. Sir Bataan kommt mit seinem neuen Club Bolton Wanderers FC an die Anfield Road. Während einige Fans bei der Auslosung sogar Tränen in den Augen hatten, schüttelte Marco1985 nur den Kopf.

"Das darf nicht wahr sein. Mit diesem Los, sind wir so gut wie ausgeschieden. Keiner kennt diese Mannschaft besser, als Sir Bataan. Leider können wir auch nicht in jedem Spiel in diesem Wettbewerb mit der Top-Elf auflaufen. Doch wir werden unser bestes geben, doch Bolton wird hier als Favorit in die Spiele gehen, sieht man sich die Reserven an".