Leeds United AFC

Was für eine Woche für Leeds United im FA Cup. Die letzten 3 Heimspiele konnten alle relativ deutlich und ohne Gegentor für sich entschieden werden. Daraus resultierend konnte man auch mit insgesamt 9 Punkten die Tabellenführung der Gruppe 3 übernehmen. Leider handelt es sich hierbei nur um eine Momentaufnahme, da noch einige Spiele zu spielen sind und die Mannschaften in der Gruppe relativ nah beieinander liegen. Daher gilt es sich noch einmal zu fokussieren um auch die letzten Spiele erfolgreich zu gestalten und am Ende auf einem der ersten beiden Plätze zu landen. Die letzten Spiele im FA Cup machen jedoch Mut, dass die Mannschaft das Zeug dazu hat. Für Leeds United und den Trainer wäre es ein großer Erfolg sich in der ersten Saison nach dem Aufstieg direkt für die nächste Runde zu qualifizieren.

Die Auswärtsschwäche von Leeds United, welche schon in der Liga recht eindeutig ist, zeichnet sich leider auch im FA Cup weiter ab. Durch zwei verdiente 3:0 Niederlagen gegen Tottenham Hotspur und West Ham United sowie einmal Spielfrei, findet man sich mit 0 Punkte am Ende der Tabelle wieder. Die kommenden Spiele müssen daher eine deutliche Verbesserung zeigen. Diese finden allesamt zuhause statt, werden aber nicht einfacher. Unter anderem hat man, wie auch schon in der Liga, Premier League Tabellenführer Manchester United zu Gast. Das letzte Heimspiel gegen Tottenham ist auch gleichzeitig schon das erste Spiel der Rückrunde. Will man noch im Kampf um die ersten beiden Plätze mitreden, sind daher gute Leistungen in allen Spielen nötig um die wichtigen Siege einzufahren.

Leeds United muss sich im FA Cup in einer interessanten Gruppe beweisen. Als Aufsteiger in die Premier League hat man dort schon alle Hände voll zu tun um im Abstiegskampf die nötigen Punkte einzufahren, aber durch Siege im Pokal kann ja durchaus auch Selbstvertrauen für den Ligaalltag geschaffen werden. Gegner in der Gruppe sind Manchester United, Tottenham Hotspur, West Ham United sowie Brighton & Hove Albion. Das Ziel für die Gruppenphase ist einer der ersten beiden Plätzte und damit die Qualifikation für die nächste Runden. Der Trainer äußerte sich dazu wie folgt: “Der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze und es kann jeder jeden schlagen. Wir wollen die bestmögliche Leistung auf den Platz bringen und uns für die nächste Runden qualifizieren. Sollte uns dies gelingen, gibt es uns auch hoffentlich einen großen Schub für die Liga.“

Da hat sich Matze wohl ganz schön verzockt. Die Taktik, mit erfrischendem offensiven Fußball die nächste Runde zu erreichen, hat sich nicht bewährt. Bereits zwei Spieltage vor Abschluss der Gruppenrunde ist für jeden klar, dass das Viertelfinale ohne Leeds United stattfinden wird. Auf die Frage, welche Möglichkeiten Matze für die verbleibenden Spiele noch sieht, hatte er keine Antwort parat. Auf der Pressekonferenz zuckte er nur mit den Schultern. Dennoch ließ er sich kurz zu einem Statement hinreißen. Dieser Cup war für uns eh nur eine Zugabe, viel wichtiger ist, dass Leeds United den Abstieg verhindert. Da sieht es ja ganz gut aus, wir haben alles selbst in der Hand. Sollte der Klassenerhalt geschafft werden, können wir in der nächsten Saison hier einen neuen Anlauf vornehmen.

Kaum war Matze ein paar Tage im Amt, fanden für Leeds United schon Pokalspiele statt. Mit dem Modus war Matze im Gegensatz zu seinen Konkurrenten nicht vertraut, dafür lief es aber doch einigermaßen. Das 1. Spiel konnte mit 5:1 bei Manchester United gewonnen werden am Ende ist das Ergebnis wohl um 1-2 Tore zu hoch ausgefallen. Das 2. Spiel war desolat, Leeds United verlor bei Chelsea mit 5:0, das 3. Spiel konnte wieder gewonnen werden, mit 5:2 gegen Millwall. Damit hat Leeds United 6 Punkte genauso wie 3 weitere Teams. Es ist also noch alles drin auf dem Weg ins Viertelfinale. In den beiden nächsten Spielen darf Leeds United 2 Mal zuhause antreten, gegen Norwich und Manchester United. Leider sind wir in beiden Spielen nur Außenseiter

Es bedarf keines Propheten, um vorherzusagen, dass für Leeds United schon alles perfekt laufen müsste, um vom letzten Platz noch auf einen der vorderen Ränge zu gelangen. Zu viel Risiko ist der Trainer eingegangen, kann man da nur konstanieren, denn wer gegen einen Top-Favouriten nur mit einer B-Elf aufläuft, der darf sich eben nicht wundern. Hätte man sich lieber auf eine Partie richtig konzentriert, wäre der designierte Meister Tottenham, der vorher mit dem Rücken zur Wand stand, nicht so einfach wie Butter in der Sonne durch die Defensive von Leeds spaziert. Zwei Niederlagen bedeuten aller Wahrscheinlichkeit das Aus in der Vorrunde. Getreu dem Motto: "Wir haben zwar keine Chance, aber die wollen wir nutzen!" wird der Titelverteidiger zumindest seinen Fans noch eine gute Vorstellung abliefern wollen. Das ist man den treuen Anhängern in Leeds schuldig.

Was für eine Dramatik, die sich bereits zu einem so frühen Zeitpunkt in der Gruppe B, ja eigentlich im gesamten Wettbewerb abzeichnet. Heimspiele verlieren verboten, oder nur Unentschieden spielen ist auch schon ein Rückschlag. Doch sowohl Leeds als auch die Spurs haben sich nicht an diese eiserne Regel gehalten. Damit müssen jetzt beide Mannschaften siegen, um noch eine Chance auf ein Weiterkommen zu haben. Verlieren verboten. Remis spielen erst Recht, denn das würde vermutlich keinem von beiden etwas nützen. Bleibt also die Frage nach der richtigen Taktik. Das Team des Tabellendritten und heißen Meisterschaftsanwärters Tottenham musste gegen Stoke City den ersten Rückschlag im FA-Cup hinnehmen. Das TK ist - wie in der Liga - noch prall gefüllt, das Selbstbewusstein dürfte nahezu die 100%-Marke erreichen. Nicht unbedingt die beste Ausgangslage für Leeds. Aber wie heßt es so schön: Wenn du nach oben kommen willst, musst du jeden besiegen. Nach diesem ZAT werden für alle Teams 5 von 8 Spielen vorbei sein, dann wird man mehr wissen.

Schön wenn man mal so einen Titel beginnen kann. Denn schließlich ist das in England noch einmal etwas Besonderes. Ein Pokal-Wettbewerb, weil er nicht so lange dauert wie die Meisterschaft und in einem anderen Modus ausgetragen wird. Schneller kommt man nicht an einen Ticket für die internationalen Spiele. Aber nirgends ist man auch schneller wieder draußen. Denn bekanntlich nützt die allerbeste Taktik nichts, wenn die Gegner nicht "mitspielen". Das bewahrheitet sich im Pokal noch deutlicher als in der 38 Spiele dauernden Meisterschaft, in der man Rückschläge noch wieder auswetzen kann. Von daher tut man gut daran, es überhaupt gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Blöd nur, dass die Mitbewerber ähnliches im Schilde führen.
Der erste ZAT ist denn gleich auch prall gefüllt: Während andere zumindest einmal spielfrei haben, dürfen die Whites gleich dreimal ran, davon zweimal vor heimischem Publikum. Zunächst gegen die Boros (in der man in der Liga zeitgleich auswärts antreten muss), später gegen Newcastle United. Außerdem misst man sich mit Stoke City, die mit Neutrainer desperado starten.

... im Finale. Das war angesichts der Vorzeichen keine Überraschung. Etwas verwundert war man jedoch von dem Ergebnis des eigenen Finaleinzugs oder besser gesagt, vom Auftreten des frisch gebackenen Meisters Chelsea FC. Ob die Mannschaft bereits ahnte, dass sie am Ende alle vier Meisterschafts-Spiele würde gewinnen können? Vielleicht ist so zu erklären, weshalb die Blues ihre Möglichkeiten nicht voll ausschöpften, angesichts der Euphorie und Feierlichkeiten für den ersten (englischen) Titel von John Taylor? Denn mit der gewählten Strategie hätten die Blues auch im Erfolgsfall keine 2 Tore im FA-Cup-Finale erzielen können. Natürlich nimmt man das in Leeds dankbar und erfreut zur Kenntnis, allerdings hatte man mit einem Elfmeterschießen bereits im Halbfinale gerechnet. Das wird dafür im Endspiel folgen. Topse will dafür sogar Nachhilfe bei den Blackburn Rovers nehmen. Die Chancen bleiben trotzdem weiterhin bei 50:50.
Und nein, der Vizemeister möchte nicht Vize-Pokalsieger werden. Diesen Titel kann Topse gerne (weiterhin) behalten!

Denkbar knapp konnte sich Leeds United im Viertelfinale gegen die starke Konkurrenz von Liverpool FC durchsetzen. Bei gleich viel erzielten Treffern entschied die Auswärtstor-Regel zugunsten der Nord-Engländer. Unterm Strich betrachtet gaben beide Trainer soviel TK aus, dass sie am Ende auf das gleiche Rest-TK gekommen wären.

Nun geht die Reise für Leeds weiter und man trifft auf den FC Chelsea. Beide haben die exakt gleichen Ausgangsbedigungen, von daher stellt sich die Frage: Was ist jetzt das Ziel?
Nur das Endspiel oder auch der Titel?
Aller Wahrscheinlichkeit wird im Derby County im Finale auf den Sieger warten. Die Elf von Topse kann dort sicher einziehen und wird allem Anschein nach noch in der Lage sein, ein Tor zu erzielen, denn auch wenn EL-Leiter seinen Urlaub in Österreich verbringt: Man berichtet, dass es auch dort schon die neuartige Erfindung des Internets gibt.

Die Geschichte wiederholt sich aufs Neue: Im aktuellen FA-Cup-Halbfinale stehen nun John Taylor und MasterBlaster vor derselben kniffligen Entscheidung, in der 2014-1 im CL-Halbfinale "Der Pate" und "Mykonos" standen: Mit dem Blick auf das Parallel-Spiel entscheiden, wie man im Falle eines Sieges dem anderen Sieger noch ebenbürtig sein kann. Bekanntlich wurde am Ende sogar einer der beiden genannten (überraschend) CL-Sieger, allerdings nur, weil sein Gegenüber auch lieber einen Titel als den reinen Finaleinzug bevorzugt hat.

Doch wie so oft im Leben gehören dazu Zwei, die dasselbe wollen. Ob das bei John Taylor auch so ist, wird sich am kommenden Montag zeigen.
"Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass es deutlich schöner ist ein Finale zu gewinnen, als es zu verlieren", betonte der Trainer der Whites.