Manchester United FC

Da sieht man sich als Verantwortlicher eines englischen Fussballteams mal seine Mail durch und hat erst mal fast einen Herzinfarkt. Da steht etwas davon drin, dass bereits heute die nächste Runde im FA Cup stattfindet. Im Spielplan der FA ist das Viertelfinale allerdings erst für Samstag terminiert. Somit muss man nun im Eilverfahren die Mannschaft auf die Duelle gegen Everton einstellen. Ideale Voraussetzungen sehen anders aus. Aber wenn es läuft, dann läuft es eben.
Sehr erfreut hat man übrigens den Artikel vom Viertelfinalgegner aus Everton zur Kenntnis genommen. Keinerlei Vorwürfe wegen der 7 Gegentore am letzten ZAT in der Liga (die einem gleich in doppelter Hinsicht leid tun). Ganz im Gegenteil, gab es aufbauende Worte bezüglich der Farce in der Conference League und der verpassten Meisterschaft. Solche Aussagen sind es, die einem die Freude an Torrausch wieder zurückbringen und warum man froh ist, in England Trainer zu sein.

Da liest man aufmerksam die Zeitungsartikel der Konkurrenz durch und stellt fest, dass es hier in Middlesbrough Behauptungen gibt, die nicht wirklich der Wahrheit entsprechen. Zum Beispiel, dass man die Favoritenrolle immer den anderen in die Schuhe schiebt. Das ist in den Fällen, in denen das gemacht wird nicht absurd, sondern einfach realistisch. In der Premier League ist nunmal Liverpool der Favorit in dieser Saison. Und im FA Cup hat man bisher noch keine Favoritenrolle in unserer Gruppe verteilt, sondern nach dem ersten ZAT nur ganz sachlich festgestellt, dass man mit 0 Punkten dasteht. Aber die Ausgangslage hat sich offensichtlich geändert, also hier kurz die Einschätzung, wer weiterkommen könnte. Es ist, ohne jemandem zu nahe zu treten, nicht zu erwarten, dass Sunderland und Brighton & Hove noch weiterkommen werden, da müssten wohl jeweils alle 4 Spiele gewonnen werden. Bleiben also noch Middlesbrough mit aktuell 6 Punkten sowie West Ham und Manchester United mit aktuell 9 Punkten. Ein gar nicht mal so unwahrscheinliches Szenario ist nun, dass diese Teams am Ende alle bei 15 Punkten stehen. Das wäre dann aber wohl gleichbedeutend mit dem Aus für Middlesbrough, die Tordifferenz lässt grüßen. Somit dürften die Favoriten auf ein Weiterkommen wohl West Ham und Manchester (soviel zum wegschieben) sein. Da ist aber in der Reihenfolge noch nichts entschieden.

Das ist die eher nicht so erfolgreiche Ausbeute von Manchester United am ersten ZAT des FA Cup. Allerdings muss man relativieren, dass man bisher nur ein Auswärtsspiel und einmal spielfrei hatte, im Old Trafford empfängt man erst am zweiten ZAT die ersten Gegner. Jedoch muss man auch dazu sagen, dass es dabei dann keine Ausrutscher geben darf, wenn man in die KO-Runde kommen will. Das bedeutet, dass man sowohl gegen den Tabellenzweiten FC Middlesbrough als auch gegen Spitzenreiter West Ham United (die am ersten ZAT gleich beide Spiele gewinnen konnten) höchst konzentriert zu Werke gehen muss. Dazu tritt man auswärts noch beim Sunderland AFC an, die am ersten ZAT ebenfalls keine Punkte einfahren konnten und darauf aus sein werden, dies zu ändern.

Kurz vor dem Ende der Ligasaison startet nun auch der FA Cup. Manchester United trifft dabei in Gruppe 2 auf Sunderland, West Ham, Middlesbrough und Brighton & Hove Albion. Um ehrlich zu sein, gab es schon Gruppen mit mehr Strahlkraft, dennoch darf und wird man die Gruppe nicht unterschätzen. Denn wenn man sich die Liga so ansieht, dürfte das für alle Gegner (vielleicht mit Ausnahme von Middlesbrough, die über die Europa League noch eine Chance haben) die einzige Möglichkeit sein, noch international mitzuspielen bzw. für die drei anderen sogar, noch den Abstieg zu vermeiden. Brighton & Hove ist aktuell 16. mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze, West Ham ist Vorletzter und hat nach dem NMR am vergangenen Wochenende einige Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und Sunderland als Tabellenletzter ist bereits sicher abgestiegen (außer es folgt eben die Rettung über den FA Cup). Von daher werden wohl alles alles Erdenkliche investieren, um diesen Titel zu holen.

Das Halbfinale im FA Cup lief wie von Sir Nelson Mandela erwartet. Manchester United konnte sich denkbar knapp wegen der Auswärtstorregel gegen Leeds United durchsetzen, während sich Chelsea zumindest mit einem Tor Vorsprung gegen West Ham behaupten konnte.
Für das Finale sind die Rollen nun ganz klar verteilt. Sollte bei Chelsea nicht eine Buspanne oder die spontane Auflösung der Presseabteilung des Vereins dazwischen kommen, wird das Team von John Taylor den Pokal gewinnen. Allerdings war das auch schon vor dem Halbfinale klar, von daher wird man sich in Manchester nicht weiter grämen. dazu hat Sir Nelson Mandela auch gar keine Zeit. Zum einen muss er seinen Rücken weiter kurieren, zum anderen hat die Darts-WM begonnen und diese möchte in aller Ausführlichkeit beobachtet werden.

Hoppla, damit hatte man in Manchester eigentlich nicht gerechnet. Aber irgendwie konnte man sich im Viertelfinale gegen die favorisierten Blackburn Rovers durchsetzen und trifft nun im Halbfinale auf Leeds United. Die Strategie wird dabei sogar relativ einfach sein, wenn man sich das andere Halbfinale so ansieht. Denn im Finale wird Chelsea so überlegen sein, dass es egal sein dürfte, was man im Halbfinale anstellt. Also wird es darauf hinauslaufen, Hauptsache ins Finale zu kommen. Ist zwar nicht schön, bringt aber zumindest etwas TK für die kommende Saison. Und besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach oder so. Vor allem, weil es auch unabhängig vom Finalgegner keinen Sinn machen würde, im Halbfinale soviel TK zu sparen, dass man im Finale ein Tor erzielen könnte. Wer sich jetzt fragt, was damit gemeint ist, darf sich gerne um eine taktische Erklärung bewerben, dann wird der Sir gerne seine Gedankengänge teilen.

Ui, das war in der Gruppenphase aber eine ganz enge Kiste für Manchester United. Wenn da Wolverhampton auch nur ein einziges mickriges Tor mehr gegen uns geschossen hätte, wäre der FA Cup schon vorbei. Und warum man sich 3,2 TK Rest lässt, wenn man eh maximal die Hälfte von 2,0 TK mitnehmen kann, erschließt sich mir gerade auch überhaupt nicht. Aber egal, solange wir weiter sind, soll uns alles recht sein. Wobei das Glück nur von kurzer Dauer sein wird. Denn gegen die Blackburn Rovers ist man klarer Außenseiter. Und nachdem man nicht aus Saarbrücken kommt und reihenweise Favoriten aus dem Weg räumt, wird das wohl Endstation bedeuten. Dass mini von einem Duell auf Augenhöhe schreibt, passt zur Saison, mit Understatement ist er ja bisher gut gefahren.

Nachdem man nach dem ersten ZAT mit 0 Punkten am Ende der Gruppe gestanden hatte, konnte man am zweiten ZAT zwei Siege einfahren und steht plötzlich auf Platz 2, der das Erreichen des Viertelfinales bedeuten würde. Soweit so gut. Denn es stehen noch 4 Spiele an. Und es ist gut möglich, dass zwei Heimsiege nicht reichen. Obendrein kommt mit Sheffield Wednesday auch noch ein Gegner ins Old Trafford, der mindestens eine Auswärtspartie gewinnen muss und obendrein noch massig Reserven zur Verfügung hat. Nur gut, dass die eigenen Reserven durchaus auch noch brauchbar sind, so dass man sich wehren kann. Das zweite Heimspiel findet gegen Millwall statt. Sir Hodges dürfte mit zwei weiteren Siegen definitiv durch sein. Die Frage ist nur, ob er auch auswärts was probiert oder mit aller Macht einfach beide Heimspiele gewinnen will.

Tja, da hätte der Co-Trainer wohl durchaus etwas offensiver auftreten können in Sheffield, dann wären durchaus Punkte möglich gewesen. So muss man sich damit trösten, dass zumindest das Torverhältnis nicht ramponiert wurde und die Reserven auch noch gut aussehen. Aber natürlich sind die Reserven nicht entscheidend, viel wichtiger sind Punkte. Und da steht Manchester United nach dem ersten ZAT im FA Cup noch mit leeren Händen da. Will man weiter kommen, muss sich das in den nächsten Spielen definitiv ändern. In diesen empfängt man die Wolverhampton Wanderers sowie Chelsea, zwischen diesen beiden Spielen reist man nach Millwall. Nach diesen Spielen ist man dann vermutlich schon schlauer, ob man noch eine Chance auf die nächste Runde hat oder ob wieder einmal alles schneller vorbei ist als einem lieb ist.

Nachdem Mandela ja wie bereits in der Ligazeitung beschrieben ziemlich angeschlagen ist, muss der Co-Trainer auch den Start in den FA Cup für Manchester United leiten. In diesem trifft man auf Chelsea, Millwall, Wolverhampton und Sheffield Wednesday. Zum Glück hat man am Auftakt-Wochenende einmal spielfrei, so dass der Co-Trainer nur beim Auswärtsspiel in Sheffield die Verantwortung an der Seitenlinie tragen muss. Da kann er dann hoffentlich nicht allzu viel kaputt machen.
Wenn man die aktuelle Tabelle der Premier League mal auf die Gruppe 1 projiziert, dürfte Millwall wohl problemlos erster werden, während sich Sheffield und Manchester United um den zweiten Platz streiten. Allerdings ist das natürlich nicht so einfach, schließlich hat der Pokal bekanntermaßen seine eigenen Gesetze. Und für ein Team wie Chelsea, bei dem es in der Liga nicht läuft, könnte ein Pokalerfolg nicht nur den sicheren Klassenerhalt bedeuten, sondern obendrein auch noch die Qualifikation für den Europacup.